Mit dem 8. ko:mon boten wir im September 2016 erneut das branchenübergreifende Kongress- und Seminar-Highlight für alle, deren Aufgabenschwerpunkt in der Kontrollraumtechnik und im Monitoring liegt.
Im ATLANTIC Hotel Bremen kamen Experten aus der Leitstand-, Kontrollraum- und Monitoring-Branche zusammen. Experten, Praktiker, Fachplaner, Ausrüster und Anwender tauschten sich zwei Tage lang aus. Praxis-Vorträge, Experten-Dialoge und Seminare mehrten das Wissen der Teilnehmer.
Fachausstellung im Rahmen des ko:mon 2016
Im Foyer des ATLANTIC Hotel Bremen hatten die Teilnehmer nicht nur die Gelegenheit der schnellen Registrierung, hier wurden sie auch fachkundig empfangen. Die dem Kongress zur Seite gestellte Fachausstellung zeigte auf zwei Etagen die aktuelle Angebotspalette an Produkten und Service-Leistungen für die Kontrollraum- und Monitoring-Branche.
Im Rahmen eines Elevator-Pitches hatten alle ausstellenden Unternehmen außerdem die Möglichkeit, ihr Angebot genauer vorzustellen. Unter anderen nutzten NEC, Prior1, LG, DEKOM, Serview, LeuTek und mdex diese Gelegenheit, um alle Teilnehmer auf ihre Stände einzuladen.
Grußwort & Keynote zum ko:mon 2016
Mit zwei hochkarätigen Gästen wurde nach der Begrüßung und der Aussteller-Vorstellung das Fachprogramm des ko:mon 2016 eröffnet. In seinem Grußwort erläuterte Prof. Dr.-Ing. Kai Michels, der Leiter des Instituts für Automatisierungstechnik (IAT) der Universität Bremen, dass das Internet immer mehr Lebensbereiche durchdringt und ganze Wirtschaftszweige komplett verändert. Dabei ist ein klarer Trend zur Dezentralisierung wahrnehmbar. Der Einzelne hat innerhalb eines Systems immer mehr „Funktionalität“. Systeme werden dadurch „intelligenter“, so zum Beispiel autonome Fahrzeuge, die in einem Logistiklager selbst entscheiden, wann sie wohin fahren.
„BLACKOUT“- und „ZERO“-Bestseller-Autor Marc Elsberg schloss sich mit seiner Keynote an. Er sprach über die Notwendigkeit von Kontrolle in einer immer vernetzteren Welt. Spannend und fachlich fundiert gewährte er einen Blick über den Tellerrand und zeigte die gesellschaftlichen Auswirkungen der schon heute sehr umfassenden Vernetzung.
Fachvorträge auf dem ko:mon 2016
In den folgenden Stunden lieferten Dutzende Referenten in zwei parallel laufenden Session-Slots spannende Projektberichte, Lösungsansätze und Denkanstöße ab. Unmöglich ist es für uns, hier im Rückblick auf alle Vorträge im Detail einzugehen. Die Bandbreite des geteilten Wissens möchten wir Ihnen trotzdem anhand dieser Beispiele deutlich machen:
- Antje Michalak und Lars Kramer berichteten vom Projekt „Leitstellen 2014+“ bei der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe). Sie sprachen über die Neuorganisation der BVG-Leitstellen sowie die bauliche und technische Erneuerung der U-Bahn-Leitstellen.
- Thorsten Kozlik von Linde Gas teilte sein Wissen im Bereich Schulung und Unterweisung. Er beantwortete Fragen wie: Wer muss warum wen genau schulen? Welche Formen des E-Learnings stehen dafür zur Verfügung? Wie bekommt man den Mensch in den Mittelpunkt, kann Wertschätzung und Werte kommunizieren?
- Dipl.-Ing. Stefan Hermann lieferte einen Projektbericht über die Implementierung eines Service Operation Centers für die Raiffeisen Rechenzentrum GmbH in Graz. Er sprach über die Planung, die nötige Organisationsentwicklung, über Technik und Optik des neu entstandenen IT-Leitstands.
- Sehr praxisnah war der Vortrag von Peter Breuning aus Schwäbisch Hall. Er zeigte auf, wie es dem Energieversorger für die Region Schwäbisch Hall gelungen ist, eine krisensichere Energieversorgung der Einwohner aufzubauen. Er sprach über die Planung, das Durchführen von Trainings und Simulationen, um im Falle einer Versorgungskrise reaktionsschnell zu handeln.
- Boris Bärmichl vom Kompetenzzentrum für Sicherheit in Bayern machte eindringlich auf die entstandene Gefahrenlage im Zuge der digitalen Transformation unserer Gesellschaft aufmerksam. Bärmichl spannte den Bogen zurecht sehr weit – vom vermeintlich harmlosen 3D-Drucker über die „Rule-Breaker“ im IT-Sektor bis zur Mobility als Herausforderung in dezentralen Netzen.
- Finn Steglich, der als Senior IT-Security Consultant bei der SySS GmbH arbeitet, bot eine Live-Hacking-Session. Es erstaunte die Teilnehmer, wie leicht Smartphones angegriffen und Laptops über USB-Sticks ausgespäht werden können. Praktische Tipps zur Vermeidung solcher Sicherheitslücken vervollständigten seine spannenden Ausführungen.
- Dr. Jakob Derbolowsky nutzte seine Session für das Thema „Dem Stress die Stirn bieten: Blitzentspannung und TrophoTraining“. Ihm war es wichtig, den Teilnehmern seines Workshops Tipps zur Stärkung der eigenen Stress-Resilienz mit auf den Weg zu geben. Ganz praktisch zeigte er auf, wie man mit nur 3× 1 Minute pro Tag gezielt Entspannung herstellen und mehr Nervenstärke, Gelassenheit und Konzentrationsfähigkeit erreichen kann.
- Der Zukunftsforscher Michael Carl blickte zusammen mit den ko:mon-Teilnehmern auf die Sicherheit in der Stadt der Zukunft. Er zeigte auf, wie sich die dafür nötigen Systeme wandeln müssen und was dies für den Kontrollraum und das Monitoring dieser künftigen Infrastrukturen bedeutet.
- An den beiden Konferenztagen präsentierten auch Team-Mitglieder von JST Jungmann ihr Fachwissen. Christian Beck und Volker Weimer spielten sich in ihrer Vortragssession „die Bälle zu“. Sie gewährten Einblicke in neue Ideen aus dem Hause JST Jungmann – so unter anderem zu Licht-Konzepten für Leitstellen und Kontrollräume sowie zu den Herausforderungen der Klimabelüftung von Leitständen. Auch das Thema 3D-Visualisierung in der Planungsphase von Leitwarten und Operation-Centern wurde demonstriert – direkt mit VR-Brille vor vollbesetztem Auditorium.
Ein besonderer Moment war die Diskussionsrunde mit JST-Geschäftsführer Kay Hansen, geführt vom eloquenten Moderator des ko:mon 2016 Hilmar Stock. Hier trafen sich alle Teilnehmer und hatten Gelegenheit dazu, Fragen aufzuwerfen, die jenseits des klassischen Tagesgeschäfts liegen.
So wurde im Laufe knapp einer Stunde darüber gesprochen, wie sich Personal für die Besetzung von Leitständen und Kontrollräumen rekrutieren lässt. Teil dieser Fragestellung war zudem, die Nachwuchs-Suche: Wie lässt sich die Arbeit im Monitoring attraktiv gestalten? Welche Karriere-Möglichkeiten kann man Berufseinsteigern aus dem Kontrollraum heraus bieten?
Dass dem Monitoring von Systemen, Produktionsabläufen und Infrastrukturen eine rosige Zukunft beschert sein dürfte, war Konsens im Diskussionsraum. Wie man dies Geschäftsführern und Budget-Verantwortlichen deutlich macht, die Gelder für Modernisierungen und den Ausbau von Messwarten, Leitständen und Kontrollräumen freigeben müssen, war weniger klar. Hier wünschten sich viele Teilnehmer Argumentationshilfen.
Es lag in der Natur des Diskussionsforums, dass auf viele Fragen keine vollumfänglichen Antworten gegeben werden konnten. Hilmar Stock hielt aber alle Ideen auf einem „Board der Inspirationen“ fest. Im kommenden Jahr werden vielleicht schon manche Fragen detailreicher beantwortet werden können!
Fazit: Der ko:mon 2016 war ein Erfolg für Teilnehmer und Mitwirkende
Die Bandbreite an Themen begeisterte die ko:mon-Teilnehmer. Am Feedback nach der zweitägigen Veranstaltung kann man dies ablesen: Heinz Braun, Projektleitung Produktionssteuerung AUDI AG, ließ wissen: „Hier stehen gemeinsame, effiziente Lösungsmöglichkeiten im Vordergrund und kein verstecktes Wettbewerbsgetue.“ Ingo Müller, Control System Engineer Helmholtz-Zentrum Berlin, lobt: „Dieser Kongress ist eine einzigartige und direkte Austauschplattform für Kontrollraum-Anwender, -Planer und Betriebsverantwortliche.“ Und Lars Kramer, Gruppenleiter Projekte BVG Berlin, sagte: „Tolle Mischung der Vorträge. Ein spannender Blick über den Tellerrand!“
Zur guten Stimmung haben sicherlich auch die Abendveranstaltung, ein launiges Barbecue-Come-Together, am Ende des ersten Kongress-Tages sowie das leckere Pausen-Catering beigetragen.
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